Medizinstudenten/innen |
|||||||||||
Öffentliche Rundbriefe, siehe unten... |
|
||||||||||
"Jetzt wissen wir noch besser, warum wir Ärzte werden wollen!"
|
Dann hatten wir die Chance, einige Tage im Distriktkrankenhaus zu hospitieren. Was wir dort erlebten, war teilweise dramatisch. Unversorgte Notfallpatienten, ein OP-Saal aus den 30er Jahren und ein einziger Arzt für den ganzen Distrikt. Das Schlimmste ist aber, dass zahlreiche Pflegekräfte von den Patienten für bereits bezahlte Infusionen, Verbandswechsel und Medikamentengaben oft Schmiergeld verlangen. An unserem zweiten Tag lag z.B. ein 12-jähriges Mädchen mit starken Bauchkrämpfen stundenlang unversorgt auf einer Liege. Weil es kein Ultraschallgerät gab und der Klinikarzt für drei Tage auf einer Konferenz war, wurde schließlich nur ein Schmerzmittel gegeben und abgewartet. In unseren Köpfen hatten wir uns inzwischen alle möglichen Ursachen vorgestellt und fühlten uns schrecklich hilflos. Wer in Afrika schwer krank wird, hat keine guten Karten. Während der Tage in der Missionsstation übernahmen wir für Schwester Erika Klussmann die abendlichen Krankenbesuche bei Martine und ihrer Familie. Martine ist eine blinde Frau, Mutter von vier Kindern. Ihren Ehemann hat sie auf der Blindenschule kennengelernt, auch er ist blind, ausgelöst durch Masern und Meningitis. Bei Martine und ihren Kindern bekamen wir mit, was Armut wirklich bedeutet. Die Kinder schlafen auf einer schmutzigen Matratze, laufen barfuß über den nassen, aufgeweichten Lehmfußboden ihrer Hütte und bekommen oft erst abends eine richtige Mahlzeit. Jeden Tag spritzten wir den beiden Kleinsten die Medikamente gegen Malaria, brachten etwas zu essen vorbei und entschädigten sie manchmal für den Nadelstich mit einem Lolly. Die kurze Zeit in Kamerun erschien uns lang, weil sie gefüllt war mit Menschen, Orten und Eindrücken, die uns hier in Tübingen nicht mehr aus dem Kopf gehen. Mit neuer Motivation machen wir uns dieses Wintersemester ans Lernen, weil wir jetzt besser wissen, warum wir Ärzte werden wollen! Vait Lange und Micha Mattes
|
||||||||||
Interview mit Grischa Engelhardt über seine Arbeit als Optiker in Kamerun.2012 März"Komm und Sieh - Was hat Augenoptik mit der Eintracht Frankfurt zu tun?"Mein Name ist Grischa Engelhardt (22 Jahre). Ich komme aus Ulm und bin bereits seit 5 Jahren als Augenoptiker tätig. Trotz der weiten Entfernung ist für mich die "Nordwestkurve" in Frankfurt eine zweite Heimat. Auf die Frage, wie ich zur Eintracht kam, antworte ich immer kurz und knapp: "Mein Bruder ist schuld – er hat mich so erzogen!" Daran wird wohl auch der Aufenthalt in Kamerun nichts ändern. "WIE KAMST DU DANN ABER AUF DIE IDEE NACH KAMERUN ZU GEHEN UND WAS MACHST DU DORT GENAU?" "WAS STECKT HINTER DER GESCHICHTE MIT DEN EINTRACHT-TRIKOTS?" "WO HAST DU DANN DIE TRIKOTS VERTEILT?" |
"MOSLEMISCHER KÖNIG, KLINGT JA NACH HOHER PROMINENZ?" "WIE KANN MAN EUCH AM BESTEN UNTERSTÜTZEN?" Grischa Engelhardt Hospital Bethesda | Grischa Engelhardt |
||||||||||
2012 März |
|||||||||||
Ein Bericht des freiwilligen Helfers Marco TretzgerNach meiner Ankunft in Yaoundé habe ich zunächst mitgeholfen, Container mit Hilfsgütern zu entladen und einzusortieren. Daneben hatte ich verschiedene kleinere Arbeiten rund um das Hospital zu erledigen. Danach war ich mit Peter, Esther und Grischa zu verschiedenen Einsätzen im ganzen Land unterwegs. Bei der ersten Fahrt mussten wir unser Fahrzeug mit Getriebeschaden stehen lassen. Anschließend fuhren wir mit einem geliehenen Fahrzeug eines Bruders weiter. Zunächst ging es in den Osten nach Abong-Mbang, um dort eine Kirche einzuweihen. Die zwei Tage vor diesem Fest haben wir die Außenanlage um die Kirche mit dazugehöriger Straße hergerichtet. Dafür erhielten wir von einer griechischen Straßenbaufirma einen 3-achsigen LKW voll Kies geschenkt. Mit dem Zug fuhren wir dann in den Norden, um den neu gebauten Kindergarten und die Schule für die Einweihung vorzubereiten, z.B. bauten wir eine Schaukel mit Rutsche aus Eukalyptusstämmen und arrangierten die Wege und Außenanlage. |
Für Peter war es sehr wichtig, die Persönlichkeiten von Regierung und Gesellschaft zu besuchen. Besonders die Begegnung mit dem traditionellen, muslimischen Herrscher war für uns ein beeindruckendes Erlebnis. Alle knieten sich vor diesem König nieder und seine Kinder schritten mit gesenktem Haupt an ihm vorbei. Sein Erscheinen wurde mit Trompeten und Trommeln angekündigt und begleitet. Auch die bunten traditionellen Gewänder mit umhängendem Schwert und Speer waren für uns sehenswert. Anfang Dezember konnte ich dann am 50-jährigen Jubiläum der Full-Gospel-Mission mit etwa 6.000 Leuten teilnehmen. Die ganze Menge war begeistert, als Joel, Grischa und ich vor dieser großen Menge ein paar Lieder in Deutsch gesungen haben. Es war echt genial zu sehen, was Gott hier in den letzten 50 Jahren getan hat. Nach einer kurzen Reise in den Südwesten war ich mehrmals die Woche im Beruflichen Ausbildungszentrum für Straßenkinder, um die Jugendlichen zu betreuen. Ich leitete sie an, täglich den Müll vom Gelände zusammen zu räumen und zu verbrennen, machte mit ihnen Andachten, bei denen ich übersetzt wurde, und machte mit ihnen Sport, besonders Fußball. Auch zu einer kleinen Weihnachtsfeier konnte ich sie einladen. Inzwischen bin ich wieder in Deutschland und will mich in meiner Heimatgemeinde Laupheim einbringen. Marco Trefzger |
||||||||||
Centre de Sante in Garoua2011 JuniMissionsarbeit vor Ort miterleben ist eine kostbare Erfahrung Anfang des Jahres war ich für 3 Monate in Kamerun. Im ersten Monat arbeitete ich in Garoua in der Klinik. Im zweiten Monat war ich mit Peter Schneider unterwegs, habe auf den Baustellen mitgeholfen und durfte einen Einblick in die Projekte und Arbeit von Liebe in Aktion bekommen und Zeuge der Einweihung der neuen Klinik und Kirche in Ngong sowie von Ngaoundere sein. Den letzten Monat war ich dann in Yaoundé und hab auf der Kinderstation mitgeholfen. Es war eine super gesegnete Zeit, in der ich Menschen dienen konnte und dabei viel Neues erlebt und gelernt habe, vor allem Gott in allen auch gefährlichen Situationen zu vertrauen. Die Missionsarbeit vor Ort mitzuerleben ist ganz anders als mal kurz in ein Missionsblättchen zu schnuppern und es wieder weg zu legen. Wer die Möglichkeit und ein Herz dafür hat, dem würde ich unbedingt raten einen Einsatz in der Mission mitzumachen! |
Rechts: Mirjam Dobra |
||||||||||
2010 DezemberCentre de Sante in Garoua |
|||||||||||
Aus der KRANKENSTATION in GAROUA von Daniela FintaWeihnachtsaktion Daniela Finta
|
|||||||||||
Aus der KRANKENSTATION in GAROUA von Katharina EichhornDie ersten zweieinhalb Wochen meines Einsatzes verbrachte ich in Yaoundé, um mich ein wenig an Land, Leute und vor allem an das Klima zu gewöhnen. Ich war sehr froh, dort eine kleine Einführung ins afrikanische Leben zu bekommen. Doch es zog mich hoch Richtung Norden. Hier in Garoua angekommen, im Centre de Sante "Jesus sauve et guerit", fühlte ich mich sofort sehr wohl. Vom ersten Tag an nahmen mich alle aus dem Team herzlich in ihre "Familie" auf. Die Arbeit fand ich von Anfang an sehr interessant, doch die Arbeitsweise fiel mir bei einigen Sachen doch etwas schwer, mich von deutsch auf afrikanisch umzugewöhnen. Bald war ich gut eingearbeitet. Verbände, Infusionen, Injektionen etc. gehörten zu meinen Aufgaben, und es machte mir wirklich großen Spaß. Täglich erlebte ich dabei Gottes Wirken - bei mir selbst sowie im Team und bei den Patienten. Katharina Eichhorn
|
|||||||||||
Letzte Nachricht: Letzte Nachricht: |
|||||||||||
Rückblickvon Ginan MouaketEs ist nun mehr als drei Jahre her, dass ich in Kamerun als Missionskrankenschwester in Garoua tätig war. Die Zeit dort ist mir nie in Vergessenheit geraten und der Kontakt zur Mission nicht abgerissen. In der Zwischenzeit ist viel passiert: Zu dritt sind wir im März 2010 nach Yaoundé / Kamerun geflogen, um dort im Rahmen unserer Hebammen-Ausbildung unser Externat zu absolvieren. Es war eine große Freude, zusammen auf dem Missionsfeld tätig zu sein, und unser Einsatz war sehr erfolgreich. Gottes Zeitplan ist perfekt! |
Dazu kam, dass im Hospital Bethesda eine Entbindungsstation mit 3 Kreissälen und Mutter-Kind-Station eingeweiht und in Betrieb genommen wurde. Wir können nur bestätigen: der Mensch denkt und plant, aber Gott lenkt alle Wege! Ginan Mouaket |
||||||||||