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Presse

 

Artikel für die Südwestpresse (2004-12)

Kamerun: Neue Perspektiven für Jugendliche ohne Zukunft

Ehemaliger Ulmer Architekt baut Zentren für Kranke, Blinde und Straßenkinder

Vor fast 30 Jahren reiste Peter Schneider, Pastor des Christlichen Zentrums "ECCLESIA" in Ulm, zum ersten Mal nach Kamerun - einem wunderschönen Land voller Gegensätze im Herzen Afrikas.

Es erstreckt sich vom Atlantik bis hin zum Tschad-See und damit vom Tropischen Regenwald bis zur wüstenähnlichen Sahel-Zone. So verschiedenartig wie das Land ist, sind auch die Leute. Von den etwa 15 Millionen Einwohnern werden über 250 verschiedene Sprachen gesprochen. Im Norden dominiert durch arabischen Einfluss der Islam, während im Süden animistische Stammesreligionen das Leben bestimmen. Etwa die Hälfte zählt sich zu einer christlichen Kirche. Der Gegensatz zwischen der großen Masse der Armen und der wenigen Reichen ist eine Herausforderung für jeden, der im Menschen das Geschöpf Gottes sieht. So auch für Schneider.

Als Missionar in der Full Gospel Mission Kamerun arbeitete er zunächst als Evangelist und Gemeindegründer. Es dauerte aber nicht lange, bis gemäß seinem Leitspruch "Wahre Liebe zeigt sich in Wort und Tat" der ausgebildete Architekt neben der Verkündigung des Evangeliums die verschiedensten Projekte ins Leben rief. Durch diese soll der Mensch das Wort Gottes nicht nur hören, sondern die Liebe Gottes in praktischer Weise erfahren.

Hospital BethesdaInzwischen erstreckt sich die Arbeit der "Full Gospel Mission" über alle zehn Provinzen des Landes mit ca. 800 Gemeinden. Diese betrieben seit einigen Jahren medizinische Arbeit im englischsprachigen West-Kamerun. In den letzten Jahren entstanden dann Kliniken im muslimischen Norden, in Garoua, und in der Hauptstadt Yaoundé, die jeweils als Basis für kleinere Krankenstationen im Hinterland dienen sollen. Die Klinik in Yaoundé wird gegenwärtig zum Vollkrankenhaus, "Hospital Bethesda" (Haus der Barmherzigkeit), ausgebaut.

Die Hoffnungslosigkeit vieler Kinder und Jugendlicher, die Opfer der Flussblindheit geworden waren, bewegte Missionar Schneider dazu, in Maroua, der Hauptstadt der nördlichsten Provinz, mit Bello Gari, einem blinden Kameruner Lehrer, eine Schule für Blinde einzurichten. Im Moment ist diese noch in provisorischen Räumen. Die Pläne für ein eigenes Gebäude sind aber bereits in der Schublade.

Berufliches AusbildungszentrumIn den vergangenen Wochen war Peter Schneider mit einem Missionsarzt, der viele Jahre in Tansania und Nepal gearbeitet hat, unterwegs, um neue Pläne der medizinischen Arbeit vor Ort abzuklären. Wichtigster Punkt des Einsatzes war allerdings die Eröffnung eines gerade am Rande der Hauptstadt fertig gestellten "Beruflichen Ausbildungszentrums für Straßenkinder". Für diese Arbeit erhielt die Mission zum ersten Mal auch Unterstützung vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Ziel ist, den zahllosen, oft in Gangs umherirrenden Jugendlichen eine Zukunftsperspektive durch eine berufliche Ausbildung zu schaffen, wie z.B. Maurer, Zimmermann, Schreiner, Wasser- und Elektro-Installateur, Fliesenleger etc.

Lehrlinge mit Karl Brumm und den kameruner AusbildernDurch die Spenden engagierter Christen der
Ecclesia, aber auch anderer Gemeinden entstand ein berufliches Zentrum von über 800 m2 Nutzfläche. Dank der großzügigen Hilfe von R. Braun, einem Unternehmer aus Crailsheim, konnte die Fa. Pfeff aus Bernstadt bei Ulm die Schreinerwerkstatt mit einem kompletten, modernen Maschinenpark ausstatten. Seit November werden von dem Crailsheimer Schreinermeister Karl Brumm und einigen Kameruner Handwerkern die ersten fünfzehn Lehrlinge in dem Zentrum beruflich ausgebildet. Gleichzeitig hören und erleben sie aber, wie das Evangelium der Liebe Gottes Menschen verändert.

 

„Lasst euer Licht leuchten vor den Menschen, dass sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen“
(Matth. 5, 16)

Mission hatte von je her das Ziel, Menschen aller Rassen, Kulturen, Gesellschaftsschichten und Religionen die Liebe Gottes vor Augen zu malen. Sie sollen ihn als treuen und fürsorglichen
Vater erleben! Mit obigen Worten zeigt Jesus, dass der Weg, um dieses Ziel zu erreichen, nicht nur in Worten bestehen kann, sondern dass gerade unsere Werke hierfür
entscheidend sind. Diese Erkenntnis war auch maßgeblich für die Namensgebung unserer Mission „Liebe in Aktion“ e.V.