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Öffentlicher Rundbrief
Dezember 2012

Uganda: Wenn Liebe über
Angst und Hass triumphiert….


Siegmar Göhner mit einem schwer bewaffneten Soldaten.
Ähnlich sind auch die Rebellen der "Lord's Resistance
Army" und die Karamoja-Krieger bekleidet.

 

Uganda

Etwa 29 Jahre ist es her, als sich mir ein flotter junger Mann vorstellte mit den Worten: "Ich heiße Siegmar und werde wohl Ihr zukünftiger Schwager werden!" Nach einigen Worten bat er mich, mit ihm auf sein Zimmer zu kommen. 15 Minuten später waren wir zwar noch nicht verschwägert, aber echte Brüder, denn dieser junge Mann, der bis dahin begeisterter Pianist in einer Rock-Band war, hatte jetzt sein Leben bewusst Jesus Christus übergeben.

Einige Jahre später reiste Siegmar als Missionar der Volksmission mit seiner Frau Priscilla, einer jungen Ärztin, nach Uganda in Ostafrika aus. Einst galt dieses wunderschöne Land am Viktoriasee als Perle Afrikas.

Blutiger Terror erst durch Diktatur, dann durch Terroristen

Nach der Unabhängigkeit von England begann für das ugandische Volk ein Martyrium, vor allem unter dem totalitären Regime Idi Amins, unter dem über 300.000 Oppositionelle ermordet wurden. Dieser wurde 1979 schließlich von Obote gestürzt, und der 1986 wiederum von Museweni. Letzter ist bis heute Präsident des Landes. Seitdem hat sich die politische und wirtschaftliche Lage deutlich verbessert, jedoch wurde vor allem der Norden des Landes von der menschenverachtenden Rebellengruppe um Joseph Kony "THE LORDS RESISTANCE ARMY" durch einen bestialischen Terror, vor dem kein Dorf sicher war, in Angst und Schrecken versetzt. Unzählige Dörfer wurden niedergebrannt. Wer nicht fliehen konnte, wurde verstümmelt oder erschlagen. Nur die Kinder blieben am Leben, denn die brauchte er für seine Armee. Sogar ganze Klassen wurden aus Internaten geraubt und gewaltsam zu einer Armee von 70.000 Kindersoldaten gemacht. Die LRA kannte keine Furcht, selbst Kasernen der Regierungstruppen wurden überfallen.

Karamoja - ein kühnes Volk von Kriegern

Vor allem im Norden des Landes war der Schrecken allgegenwärtig, sogar unter den Karamoja, die ein besonders kampflustiges Volk von Viehhirten sind. Bevor dort junge Männer heiraten können, müssen sie zunächst ihre männliche Tapferkeit beweisen durch einen meist blutigen Raubzug in einen anderen Stamm, um eine Herde Rinder zu rauben. Diese Burschen, drahtig und kampferprobt, scheuten selbst Gefechte mit der Armee nicht, doch auch sie erlebten den blutigen Terror dieser Rebellen.


Eine der typischen Kirchen in Uganda

Peter Schneider mit einigen Dorfbewohnern

Gottes Liebe ist stärker als die Angst!

Genau in dieses Gebiet führte Gott den jungen Missionar Siegmar Göhner mit seiner Frau Priscilla. Er gründete dort nicht nur viele Gemeinden, sondern baute für diese auch etwa 40 Kirchen. Gleichzeitig baute Priscilla als junge Ärztin mit der Unterstützung ihres Mannes und einiger deutscher Bau-Teams ein großes Krankenhaus in Lira. Dieses wurde bald zur Fluchtburg für unzählige Flüchtlinge und Verletzte.
Insgesamt flohen im Land mehr als 2 Millionen vor diesem Terror. Als dann die Gefahr so eskalierte, dass alle Weißen das Gebiet verließen und niemand mehr sich dorthin wagte, wurde auch das Missionarsehepaar gebettelt nach Deutschland zurückzukehren, doch die Liebe Gottes zu diesen Menschen war in ihren Herzen größer als die Angst. Für Siegmar und Priscilla war klar: Wenn die Menschen je einen Hirten und einen Arzt brauchten, dann in dieser Zeit voller Verzweiflung und Hass.


Mit Familie Göhner vor dem
Missionskrankenhaus in Lira

Gottesdienst im Freien während der Ugandareise


Evangelisation im Freien in Uganda

     

Es ist etwas Großartiges, in erlöste Augen zu schauen!

Immer wieder haben die Beiden Esther und mich gebeten, nach Uganda zu kommen und dort zu evangelisieren. Im Februar war dies nun endlich möglich. In Uganda angekommen ging es von Entebbe über Kampala nach Lira. Dort erlebten wir zunächst den großartigen Liebesdienst von Priscilla und Siegmar mit ihrem ugandischen Team an den vielen Kranken in ihrem schönen Hospital. Danach durchstreiften wir das Land in alle Himmelsrichtungen. In vielen Versammlungen im Nordwesten direkt am Nil, dann im Norden nahe der Grenze zum Sudan, im Osten nahe Kenia und schließlich am Fuß des Mount Elgon, einem stark islamischen Gebiet, ja bis zur "Nilquelle"  am Viktoria See.

Überall blickten wir in strahlende Augen, die von allem Hass und Angst erlöst waren, weil sie Gottes Liebe durch Wort und Tat erlebt hatten. Besonders glücklich und dankbar sind wir, dass auch wir selbst in diesem schönen Land den Menschen das einzigartige Evangelium von der Liebe Gottes so verkündigen konnten, dass Junge und Alte eine Entscheidung trafen, ihr Leben Jesus zu weihen. So wissen wir, dass unser Einsatz dort nicht umsonst war und dass wir diese Menschen spätestens in der Herrlichkeit Gottes wieder sehen werden.

Ja, Liebe triumphiert über
Angst und Hass!

 
Ugandische Christen preisen Gott
 
Jeder soll von Gottes Liebe erfahren
 
Typische Dorfszene in Uganda
 

Esther Schneider mit einigen Karamojas
 

Guinea-Conakry:
Liebe ist stärker als jeder Widerstand!


Jeden Abend kamen eine Reihe nach vorne, um ihre Entscheidung für Jesus zu bekennen.

     
Unser nächster Missionseinsatz führte uns dann nach Guinea in West-Afrika zu unseren Missionaren Martin und Alice Grube. Die erste Woche hatten wir im Zentrum der rein muslimischen Stadt Labé eine Evangelisation im Freien. Da bereits die Regenzeit begonnen hatte und es täglich am Nachmittag goss, war dies ein Wagnis, denn es gab weder große Werbung noch ein Podium für Chor und Verkündiger. Selbst die Beleuchtung war so dürftig, dass niemand dadurch angelockt werden konnte. Auch ein Aufruf war unter der Atmosphäre der Menschenfurcht und des Misstrauens nicht einfach, zumal an einem Abend Zauberer um die notdürftig von mir gebaute Plattform herum schlichen. An einem anderen Abend wurden Personen mitten unter der Predigt von dämonischen Mächten unter lautem Geschrei hin und hergerissen  



Trotzdem, ja vielleicht gerade deshalb trafen jeden Abend Menschen eine Entscheidung für Christus.

     

Großen Widerstand erlebten wir auch in dem 85 km entfernten Tougué

In dieser total islamischen Stadt gibt es neben unserer kleinen Gemeinde nur eine Handvoll katholische Christen. Bereits der erste Abend konnte nicht stattfinden, da die komplette Ausrüstung viel zu spät ankam. So beteten wir mit der kleinen Gemeinde am Ort für die nächsten Tage, doch am zweiten Abend brach ein gewaltiges Unwetter über uns herein. Wir flüchteten uns in einen öffentlichen Saal, den uns ein per Handy kontaktierter Angestellter der Stadt öffnete. Doch trotz des Wolkenbruchs kamen viele Menschen. Am dritten Abend endlich predigten wir wie geplant abends im Freien. Vom Licht angezogen fiel ein riesiger Insektenschwarm über uns her. Wir ließen uns aber auch durch zahlreiche Stiche unsere Freude nicht rauben. Erst am letzten Abend war der Widerstand gebrochen. Trotz all dieser Widerwärtigkeiten kamen allein an diesem Abend ca. 1.000 Menschen, um das Wort Gottes zu hören. Sogar der Präfekt kam zu einer der Veranstaltungen. Er war sehr berührt von unserer Arbeit und ermutigte uns, noch mehr in Tougué zu investieren.

Bereits 2008 hat Martin Grube ein Grundstück bekommen, um eine Kirche und eine Grundschule zu bauen, doch dieses war sehr abschüssig und damit für eine Schule völlig untauglich. Als wir dies dem muslimischen Präfekten erklärten, besichtigte er bereits am nächsten Tag mit uns ein viel besseres, größeres und zentraler gelegenes Grundstück.

 

Als ich es für gut befand, überschrieb er dieses Land an die Mission mit der Auflage, innerhalb der nächsten drei Jahren gebaut zu haben.

In der letzten Woche hielt ich noch ein Seminar für die Gemeinde Labé. Eines meiner Hauptanliegen war neben dem Bau in Tougué der geplante Kirchenbau in Labé. Hier haben wir schon bei meinem letzten Besuch ein tolles Grundstück gekauft, aber die Behörden drücken sich um die Baugenehmigung. So besuchten wir den Gouverneur, den Präfekten, die Baubehörde, die Gesundheitsbehörden, und auch den Imam von Labé. Trotz sehr guter Gespräche blockieren einige Extremisten weiter den Bau der Kirche, doch am Tag vor meiner Abreise haben wir vom Gesundheitsministerium in Conakry grünes Licht für den Bau der ambulanten Gesundheitsstation bekommen.

So können wir wenigstens mit diesem Teil-Projekt auf dem Grundstück beginnen. Da sämtliche Lage-Pläne der Baubehörden nichts mit der Wirklichkeit vor Ort zu tun hatten, verbrachte ich viele Stunden bis tief in die Nacht hinein, um neue Pläne für die Kirchen, Schule und Gesundheitsstation in Labé und Tougué zu zeichnen.
Trotz vieler Widerstände haben wir Gottes Gegenwart und Segen während dieses Guinea Einsatzes erlebt. Vor allem durften wir in dem allem die Hingabe und Treue unserer Geschwister Grube neu erleben. Wir sind froh, jetzt bald mit dem Bau in Tougué und Labé beginnen zu können. Zwar fehlen dazu noch die nötigen Finanzen, aber im Glauben fangen wir mit dem an, was wir haben. Vielen Dank für alle eure Gebete!

     

Auschwitz:
Wenn aus Tränen der Verzweiflung Tränen der Freude werden…

Dieser Name wird wohl für immer ein Synonym für unvorstellbares Leid, ja für ein Meer von Tränen, und ein Schandfleck für unser deutsches Volk sein. Wenn man an diesem Ort neben den Gleisen steht, auf denen in Güterwaggons zu Zehntausenden unschuldige Menschen wie Abfall angeliefert wurden, nur weil sie Juden waren, um in den Gaskammern und Krematorien elend "beseitigt" zu werden, dann würde man als Deutscher am liebsten im Erdboden versinken. Dennoch durfte ich an diesem schrecklichen Ort erleben, wie Menschen mit Tränen in den Augen Gottes Wort aus meinem Munde lauschten und mich anschließend oft schluchzend umarmten. Tief bewegt bekannten sie mir, welch ein Balsam es für ihre Seele sei, von einem Deutschen nicht nur ein formales Bekenntnis zu hören, sondern echte Liebe zu spüren.

Genau diese Liebe Gottes war der einzige Grund, warum ich als Deutscher nach Auschwitz eingeladen wurde, um dort in der Stadt selbst und der ganzen Umgebung das Wort Gottes zu verkündigen. Der Grund war, dass in unserer Gemeinde in Ulm, dem Internationalen Christlichen Zentrum Ecclesia, eine polnische Familie Jesus so erlebt hat, dass bald andere polnische Ehepaare folgten. Sie haben wohl in Polen über die Liebe in unserer Gemeinde so berichtet, dass einer ihrer Pastoren, Bruder Raszka, extra nach Ulm kam, um uns kennen zu lernen. Als wir anschließend von ihm die Einladung erhielten, in Auschwitz zu predigen, war dies für mich eine riesige Herausforderung, denn angesichts unserer Geschichte - auch wenn es nur 12 Jahre waren -, lastet auf uns eine große Schuld, und alle menschlichen Worte sind vor diesem Leid null und nichtig. Nur Gott selbst in seiner großen Liebe, die alles menschliche Denken übersteigt, kann hier echte Versöhnung und Vergebung schenken.

Genau das habe ich in all den Gemeinden im Südwesten Polens immer neu erlebt, und ich bin davon überzeugt, dass ganz Europa, ja die ganze Welt, nichts dringlicher braucht als diese Liebe Gottes! Sie ist mehr als alle Religionsphilosophie, durch sie hat sich Gott in Jesus Christus in ganzer Macht und Herrlichkeit offenbart. Wenn sie in das Herz eines Menschen dringt, wird er zu einer neuen Kreatur, die sogar in den Himmel Eingang finden wird! Diese Liebe wird am Ende alle Tränen des Leides, der Verzweiflung, der Angst und der Schmerzen abwischen. Deshalb gilt es für jeden, JA zu dieser Liebe zu sagen!

Am 20. November 2012 sind wir wieder nach Kamerun für unseren nächsten Einsatz geflogen, der dieses Mal bis Ende Januar 2013 dauern wird.

In dieser Zeit möchten wir drei weitere Bauprojekte zum Abschluss bringen und anschließend einweihen.

Für Eure Gebete in dieser Zeit sind wir Euch von Herzen dankbar!

 

 


Dieses Mahnmal ist ein Aufschrei der Verzweiflung über 1,5 Millionen ermorderte Juden


Durch dieses Tor kamen die Transporte.


Pastor Krzysztof Raszka mit Familie aus Ausschwitz.

In der Liebe Jesu mit Euch verbunden wünschen wir euch ein reich gesegnetes Neues Jahr 2013!

Liebe Grüße von

Missionare Peter und Esther Schneider mit Kindern

 
„Lasst euer Licht leuchten vor den Menschen, dass sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen“
(Matth. 5, 16)